In der Sendung Einstein kam kürzlich ein Beitrag zu klimafreundlichem Essen. Mich hat dabei gestört, dass vor allem von Verzicht die Rede war. Meiner Meinung nach kann man nachhaltig essen und geniessen. Natürlich braucht es etwas Information und Wille. Kreatives Kochen und klimafreundliches Essen ist jedoch etwas genussvolles und freudvolles, da man ja etwas für sich und das Klima tut. Hier fasse ich die wichtigsten Fakten zur klimafreundlichen und nachhaltigen Ernährung zusammen.
1. Mehr Pflanzen, weniger Tiere
Pflanzliche Lebensmittel wie einheimisches Gemüse und Obst, Getreide, Hülsenfrüchte, Tofu, Nüsse, Samen, sollten rund 80 % der Ernährung ausmachen. Tierische Produkte ergänzen somit die Mahlzeiten anstatt dass sie diese dominieren. Fleisch und Eier sind sowohl von der Ernährung wie vom Ressourcenaufwand her, der in ihnen steckt, wertvolle Lebensmittel. Fleisch wird in der TCM sogar als Kraft- und Heilnahrung bezeichnet. Aber nur in kleinen Mengen und aus tierfreundlichen Quellen.
Blogbeitrag: Weniger tierische Produkte
2. Weniger Verschwendung, mehr Bescheidenheit
Foodwaste muss unbedingt vermieden werden: Wir werfen nicht nur ein Drittel der Lebensmittel auf den Müll, sondern damit auch die Energie, den Wasserverbrauch und die Pflanzenschutzmittel, die es brauchte, um sie herzustellen. Das wichtigste: Planen und nur das einkaufen, was man braucht; Menüs entsprechend den vorhandenen Frischprodukten und angefangenen Packungen zusammenstellen.
Zu diesem Thema gehört für mich auch mehr Bescheidenheit: Im Alltag Hahnenwasser und Tee trinken (am besten von Kräutern aus dem eigenen Garten). Wenig Fertigprodukte, mehr selber kochen mit regionalen Produkten.Es gibt genügend Rezepte im Internet oder Kochbücher, wie man auch in kurzer Zeit ein schmackhaftes Gericht kocht.
Blogbeitrag Foodwaste vermeiden
3. Gesund Essen
Wer sich an die Lebensmittelpyramide hält, isst nicht nur gesund sondern auch nachhaltig. Denn Snacks, Süssgetränke, Süssigkeiten, zuviel Fett und Alkohol sind nicht nur ungesund, sondern verbrauchen im Verhältnis zum Nährwert auch übermässig viel Ressourcen.
Blogbeitrag zur Lebensmittelpyramide
4. Gemäss der Saison, aus der Region und ohne geheiztes Gewächshaus
Die Herkunftsbezeichnung auf dem Lebensmittel informiert über den Produktionsort. Und ja, wenn die grünen Bohnen aus Marokko oder Chile kommen, nehme ich sie nicht. Es gibt immer Alternativen. Saisonkalender helfen bei der Menüplanung, für die Wahl der Lebensmittel, die in der Region im Freiland gewachsen sind.
5. Mehr Bio
Der Biolandbau ist die nachhaltigste Anbauform. Dies zeigen zahlreiche Studien. Bezüglich Klimaauswirkungen ist die Sachlage ebenfalls positiv. Bioböden enthalten im Durchschnitt mehr Humus und speichern mehr Kohlendioxid. Böden bleiben bedeckt und Humusschwund wird verhindert. Der Biolandbau verwendet auch nicht energieaufwändig erzeugte chemische-synthetische Dünger und Spritzmittel. Dies alles führt dazu, dass der Biolandbau pro Hektare die bessere Klimaleistung aufweist. Da aber der Ertrag häufig geringer ist, ist pro Kilogramm Produkt die Klimaleistung nur noch wenig besser oder gleich wie im konventionellen Anbau. Deshalb muss auch bei Bioprodukten das Gesamtsystem mit nachhaltiger Ernährung kombiniert werden (weniger tierische Produkte, weniger Foodwaste, wenig Energieaufwand durch Heizen und Transport).
Quellen: Übersichtsstudie des Thüneninstituts: https://www.thuenen.de/de/thema/oekologischer-landbau/die-leistungen-des-oekolandbaus-fuer-umwelt-und-gesellschaft/
Klimaseite des FiBL: https://www.fibl.org/de/themen/klima.html
Bericht der FAO über Biolandbau und Klimaänderung: http://www.fao.org/3/i2537e/i2537e00.pdf
6. Mehr Genuss
Selber mit regionalen, frischen Produkten kochen und gemütlich essen, macht einfach mehr Spass und bietet mehr Genuss als Fertiggerichte!
Hier findet ihr saisonale Gerichte:
https://www.stadt-land-gnuss.ch/rezepte.html -> Saison wählen
https://www.gemuese.ch/Rezepte